Eine ein Blick auf die Statistiken zeigt, wie ernst die Lage in unserem Land ist: nach den neuesten Daten des SECO die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (15-24 Jahre) stieg um 578 (+ 3,3 %) auf 17.895 im Juli 2020, was 7.066 (+ 65,3 %) mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
Internationalen Berechnungen zufolge hat die Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz die Schwelle von 10 % überschritten und wird mit der Coronavirus-Krise erheblich ansteigen. Die Universität Bern schätzt, dass in den nächsten zwei Jahren bis zu 6000 Jugendliche ohne Lehrstelle dastehen könnten. Dies ist eine erschreckende Entwicklung, insbesondere für ein so wohlhabendes Land wie das unsere
Es gibt viele konkrete Beispiele für die schädlichen Auswirkungen der Personenfreizügigkeit in unserem Land. Die Junge SVP hat zum Beispiel die Geschichte von Maria öffentlich gemacht: eine junge Frau, die fünf Jahre lang - nach über 400 Bewerbungen - immer noch keine Arbeit gefunden hat. Aber das ist noch nicht alles: Der Vater, der bereit ist zu zahlen, um seine Tochter arbeiten zu sehen, der frischgebackene Ingenieurstudent am Polytechnikum, der nach Jahren intensiven Studiums nicht einmal 3.000 Franken im Monat verdient, und Ladenbesitzer, die Bewerber ohne Bezahlung auf Probe arbeiten lassen, sind ebenfalls Teil dieser Realität. Ganz zu schweigen von all den jungen Menschen, die mit dem Arbeiten beginnen und täglich der Angst und dem Druck ausgesetzt sind, entlassen und durch einen neuen, billigeren ausländischen Arbeiter ersetzt zu werden. Ich möchte betonen, dass diese Beispiele nicht nur aus meinem Heimatkanton Tessin stammen, sondern auch in der übrigen Schweiz immer häufiger vorkommen.
Der durch die Personenfreizügigkeit garantierte Zugang zu billigen ausländischen Arbeitskräften hat dazu geführt, dass wir, junge Menschen mit wenig Berufserfahrung, überflüssig geworden sind und eher als Kostenfaktor denn als Investition betrachtet werden. Das Phänomen beschränkt sich jedoch nicht auf Menschen mit niedrigem Bildungsniveau, sondern hat sich mittlerweile auch auf Sektoren "mit höherem Bildungsniveau" ausgeweitet. Die weit verbreitete Meinung, dass Grenzgänger oder Ausländer nur Tätigkeiten ausüben, die Tessiner oder Schweizer nicht ausüben wollen, widerspricht allen überprüfbaren Fakten!
Man muss den jungen Menschen eine Perspektive geben. Man muss ihnen eine Chance in ihrem eigenen Land geben, ohne dass sie ständig unter Druck gesetzt werden und sich Sorgen machen müssen. Deshalb kämpfen wir am 27. September für ein JA zur Begrenzungsinitiative. Das ist ein Akt der Verantwortung gegenüber uns jungen Menschen und hilft uns, das zu verteidigen, was uns am wichtigsten sein sollte: unsere Zukunft.